Neue Weltmeisterin der Frauen ist die 26-jährige Chinesin Tan Zhongyi, aktuell 14.te der Weltrangliste. Herzlichen Glückwunsch!
Sie zeigte sich nervenstärker als Ihre höher eingeschätzte Gegnerin Anna Musytschuk aus der Ukraine und schaffte in der zweite Schnellschachpartie den entscheidenden Sieg, nachdem es nach den regulären Partien 2-2 gestanden hatte. Als Siegerin durfte sie sich über 60.000 Dollar Preisgeld freuen, die Vizeweltmeisterin erhielt die Hälfte. Die deutsche Teilnehmerin Elisabeth Pähtz scheiterte in Runde 2 an der Schwedin Pia Cramling.
Austragungsort war Teheran, was auch der Hauptgrund war, dass viele Spielerinnen der Weltspitze absagten. Kopftuch-Pflicht, Unterstützung einer Theokratie und Sicherheitsbedenken waren die Hauptgründe. Allerdings muss man auch zu Bedenken geben, dass man zu Gast war in Teheran und dass man als Gast schon die Sitten eines Landes respektieren sollte. Ich glaube, dass jeder Verständnis hatte für die Spielerinnen, egal ob sie sich jetzt für die Teilnahme oder dagegen entschieden haben.
Abschließend möchte ich noch an Cristina-Adela Foișor erinnern, der die Teilnahme an der WM nicht mehr vergönnt war, da Sie im Januar im Alter von 49 Jahren verstarb. Ihr Platz blieb traurig leer während der WM und da darf sich jeder fragen, ob dies nicht so manche Diskussion im Vorfeld relativiert.
Wenn nur ein Mädchen oder eine Frau im Iran sich hat begeistern lassen von der WM und Schach für sich entdeckt, dann hat es sich doch schon gelohnt.
Euer Rafael.